Der deutsche Strommix – eine gute Zusammensetzung?

Der deutsche Strommix – eine gute Zusammensetzung - Der deutsche Strommix – eine gute Zusammensetzung?

Jedes Land deckt seinen Energiebedarf aus unterschiedlichen Energiequellen, wobei meistens eine davon Vorrang hat. So bezieht Ungarn seinen Atomstrom aus dem Kernkraftwerk Paks, Frankreich setzt ebenfalls hauptsächlich auf Kernkraftwerke, in China floriert ein Mix aus Kohle und Atomstrom, und die USA erleben derzeit einen beispiellosen Boom beim Fracking. In Deutschland gibt es einen sehr bunten Energiemix, bei dem erneuerbare Energien eine immer größere Rolle spielen. Doch kann das gut gehen?

Über 50 Prozent erneuerbar

Erneuerbare Energien sind grundsätzlich nichts Verkehrtes. Sie sind eine Energieform, die sich selbst regeneriert und deren Nutzung der Natur keinen langfristigen Schaden zufügt. So könnte beispielsweise auch die Kernenergie als erneuerbar angesehen werden, da seine sichere Erzeugung keine direkten Auswirkungen auf die Umwelt hat. Jedoch birgt die Lagerung und Entsorgung nuklearer Abfälle viel mehr Umweltprobleme und stellt die Nachhaltigkeit und Sicherheit dieser Technologie in Frage. Daher gehört Atomstrom nicht zur Familie erneuerbarer Energien, da gerade die Atommüllendlagerungen auf Jahrtausende ausgerichtet sein müssen und so eine große Gefahr für die Umwelt darstellen.

Der deutsche Strommix unterliegt dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das für etwas höhere Strompreise sorgt und darauf abzielt, mehr erneuerbare Energien für den deutschen Energiemix zu produzieren. Dieser lag zuletzt bei über 50 Prozent.

Wenn der Wind nicht weht

Die Überlegungen werden laut, dass Wind-, Wasser- und Solarkraft nicht immer verfügbar seien. Das ist durchaus problematisch. Denn wenn der Wind nicht weht, das Wasser nicht fließt und die Sonne nicht scheint, kann auch kein Strom mit diesen Energiequellen erzeugt werden. Hier wäre zumindest eine gespeicherte Notenergie vonnöten, die das Netz auch bei einer längeren Durststrecke versorgen könnte. Mögliche Optionen wären Erdgas, Atomstrom oder der noch nicht erschöpfend nutzbar gemachte Wasserstoff. Auf lange Sicht ist auch die Kernfusionsenergie eine denkbare Alternative, wenn die Technologie ausgereift ist.

Nichtsdestotrotz stellt der Strommix Deutschlands eine beachtliche Kraftanstrengung dar, das Land mit grüner Energie in ausreichendem Maße zu versorgen.