Selbstversorgung – Chance oder Fantasie?
Viele Menschen träumen davon, selbstbestimmt leben zu können. Dabei geht es ihnen nicht nur um die Freiheit, nicht nur um die Gewissheit, auch ohne fremde Hilfe zurechtzukommen. Immer mehr tritt auch der Aspekt des Umweltschutzes in den Vordergrund. Denn je weniger Dinge man kaufen, je weniger Services man in Anspruch nehmen muss, desto umweltfreundlicher lebt man in der Regel. Doch funktioniert die totale Selbstversorgung überhaupt, oder ist sie nur eine Wunschvorstellung?
Döner oder Rohkostgemüse aus dem eigenen Garten
Nehmen wir folgendes Beispiel: Sie gehen in einen Imbiss, der Tag und Nacht mit Strom betrieben wird, der viele Lebensmittel entsorgen muss, wenn sie nicht gegessen werden, und dessen Verhältnis zur Industrie nebulös ist. Ihr ökologischer Fußabdruck ist deutlich größer, wenn Sie hier etwas essen, als wenn Sie Gemüse aus dem eigenen Garten roh verzehren. Das ist nun ein krasses Beispiel. Natürlich sollen Sie sich ab und an auch einen Döner oder Ähnliches gönnen, beim Kochen auch einen Gasherd benutzen und Lebensmittel, die nicht in Ihrem Garten wachsen, im Supermarkt kaufen. Doch die Entscheidung ist nicht binärer Natur, sie kann aus vielen kleinen Kompromissen bestehen, um der Selbstversorgung möglichst nahezukommen.
Wie die Selbstversorgung gelingt
Selbstversorgung betrifft vor allem zwei Dinge unseres Alltags: Energie und Nahrung. Viele Güter sind heute digitalisiert, wie etwa Musik, oder sehr langlebig, wie etwa Slow Fashion. Wir sind immer seltener gezwungen, Dinge für unser Hobby zu kaufen, weil sie in einem einzigen Smartphone oder Computer gespeichert sind. Energie und Nahrung kann man in der Selbstversorgung erhalten, indem man etwa viel selbst kocht, ein kleines Gemüsebeet anlegt, eine Wärmepumpe oder ein Solarpaneel anschafft und auf unnötigen Konsum verzichtet – beispielsweise der Vorzug einer Homeoffice-Regelung zum traditionellen Arbeitsplatz verbraucht deutlich weniger Energie und ist grundsätzlich nachhaltiger.
Sie sehen also: Mit vielen kleinen Schritten gelingt der Wechsel zu einem weitgehend autarken Leben.