Auf zur Dixie Night nach Luzern
Dixieland-Musik, kurz Dixie, ist eine besonders prägnante Form des Jazz. Der Musikstil entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde hauptsächlich von weissen Musikern gespielt, während die traditionelle Jazzmusik, die ihren Ursprung in New Orleans hat, eine afroamerikanische Tradition blieb. Seine Popularität erstreckte sich damals von New Orleans bis Chicago. Heutzutage finden Jazzfestivals nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa statt.
Besonders die Schweizerinnen und Schweizer lieben Jazz und fiebern der nächsten Dixie Night entgegen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Allotria Jazzband wieder einmal in Luzern zu Gast ist. In ihren Konzerten kommt eine ganze Bandbreite an Emotionen zum Ausdruck. Ob romantisch, verträumt oder nachdenklich – hier werden alle Empfindungen gespürt. Diese Truppe braucht keinen Schlagzeuger, dafür aber eine gewaltige Bassuntermalung.
Münchner Dixie in Luzern
Die Dixie Allotria Jazzband ist eine der renommiertesten europäischen Gruppen des klassischen Jazzstils. Die Band wurde 1969 gegründet und blickt auf über fünf Jahrzehnte grosser Erfolge und eine Goldene Schallplatte zurück. Neben der Aufnahme mehrerer Fernseh- und Radioproduktionen im deutschsprachigen Raum baute sich die Band ihren Ruf durch die Teilnahme an zahlreichen internationalen Festivals, Gastspielen in vielen europäischen Ländern, dem Nahen Osten sowie mehr als 30 Konzerttourneen in den USA und Kanada auf.
Die Band spielt Swing und swingenden Dixieland. Hauptsächlich gehören die Kompositionen aus den 20er- und 30er-Jahren zum Repertoire. Aber auch eigene Kompositionen hat Sieben-Mann-Orchester in petto. Die Allotria Jazz Band ist auch heute noch einzigartig in ihrem Sound und ihrer Spielweise, die sich durch ihre 4-Bläser-Frontline und den Charme einer kleinen Big Band auszeichnet. Im Laufe der Zeit veränderte sich jedoch ihr Stil aufgrund neuer musikalischer Trends und wurde auch durch zahlreiche gemeinsame Konzerte mit ehemaligen Mitgliedern von Big Bands wie Louis Armstrong, Benny Goodman, Duke Ellington und Bud Freeman beeinflusst. Die daraus resultierende Musik ist fesselnd und einzigartig in ihrem Stil. In den 70er-Jahren spielten sogar Mitglieder des legendären Benny Goodman Septetts mit der Allotria Jazz Band.
Die Entstehung von Dixieland
Der Ursprung des Begriffs Dixieland lässt sich vermutlich auf die alten Zehn-Dollar-Scheine zurückführen, die mit dem französischen Wort Dix (zehn) beschriftet waren. Denn in Louisiana wurde teilweise auch Französisch gesprochen. Der Musikstil, der später als Dixieland bekannt wurde, erhielt seinen Namen von der Original Dixieland Jass Band aus New Orleans, die 1917 die ersten Jazz-Schallplattenaufnahmen machte. Wie schon oft in der Musikgeschichte profitierten hier auch weisse Musiker und Produzenten von der Erfahrung und dem Können schwarzer Musiker. Später wurde Dixieland als Bezeichnung für eine „weisse“ Form des New-Orleans-Jazz verwendet. Bis heute gibt es in Europa eine Dixieland-Szene, zu deren Etablierung besonders Chris Barber beigetrug.
Der Dixieland blieb jedoch nicht ausschliesslich die Musikrichtung weisser Musiker. Selbst die Musiklegende Louis Armstrong spielte ihn mit seiner Band als Abwechslung zu den Evergreens der klassischen Jazzmusik. Dixieland wurde seit den 1920er-Jahren unabhängig von der Hautfarbe gespielt und erreichte in den 1930er-Jahren seinen Höhepunkt. Die Besonderheit ist zweifellos die Trompete, die jede Improvisation einer Dixieland-Band leitet. Der helle Ton der Trompete ist das Markenzeichen des Dixie-Stils, die Posaune bildet das musikalische Fundament und die Klarinette umhüllt die Trompetentöne.